Wenn Ihnen das Wetter nicht passt, dann warten sie fünf Minuten.
Frühjahrseinsatz auf der MobyDick III
„Die Scheiben sind trübe, das kriege ich wieder hin“ meinte Markus in Schottland auf dem Weg zu den Äußeren Hebriden. Am liebsten hätte er gleich losgelegt, nachdem er mit seiner Zahnpasta und einem weichen Lappen zeigte, was möglich ist. Von Hand wäre es zu mühsam geworden, das notwendige Werkzeug war nicht an Bord und außerdem war die Crew um Skipper Gustav zum Segeln da und nicht zum Arbeiten.
Im Folgenden entwickelte sich die Idee eines gemeinsamen Arbeitseinsatzes im Frühjahr 2024 in Carlingford: Sigi, Markus, Rudolfo und Gustav reisten Ende März mit umfangreichem Gepäck, warmer Kleidung und guter Laune zum Arbeitseinsatz. Über zwanzig Aufgaben waren definiert und gemeinsam mit dem Vorstand und den Eignern in mehreren Telefonkonferenzen festgelegt.
Der Arbeitsrhythmus war dann tatsächlich geprägt vom Wetter: Mehr als die Hälfte der Zeit war der Wettergott den Arbeitenden hold, lediglich häufige, kurze Schauer unterbrachen die Streicharbeiten am Deckshaus, an der Plicht, an den Teakholz-Rosten, am Rumpf, am Kiel am Ruder. Die Streicharbeiten im Inneren erledigte Chefmaler Rudolfo, wenn der Rest der Mannschaft schon beim Feierabend-Bier in einem der sehr gemütlichen Pubs saß. Die Regentage wurden genutzt, um den neuen Teppichboden zu verlegen (Markus, Gustav), „das Seeventil“, den Schalter an der E-Toilette, das Lager am Steuerrad zu erneuern bzw. wieder einzubauen (Sigi). Etwas mühsamer war es für Rudolfo, das kleine, angebrochene Schutzdächlein über dem Lautsprecher in der Plicht zu reparieren. Einige Male musste der Fön erhalten, um das Holz nach Regengüssen wieder zu trocknen: 2K-Kleber, Grundierung, Anstrich waren notwendig. Kaum gestört hat der leichte Regen beim Schrubben des Decks. Über den Winter hatte sich viel Grünes festgesetzt, das mühsam vom Deck, aus den Ecken, aus den Abläufen der Fußleisten rausgebürstet werden musste.
Moby Dick III im Winterlager Carlingford. (Quelle: Gustav Ehrler)
Fazit: Nun glänzt die Moby wieder, bereit für den ersten Törn. Und tatsächlich ändert sich das Wetter in Irland immer wieder rasend schnell – fünf Minuten nach kräftigem Regen scheint schon wieder die Sonne – außer am letzten Tag, da hat es durchgehend geschüttet, aber da waren alle Arbeiten zum Glück schon beendet.
Moby Dick III im Winterlager Carlingford. (Quelle: Gustav Ehrler)