Inhaltsverzeichnis

Eismeertörn

Bezeichnung:
Törn 03
Fahrtgebiet:
Eismeertörn
Törnstart:
2010-06-12
Törnende:
2010-07-05
Hafenstart:
Longyearbyen
Hafenende:
Tromsö
Skipper:
Peter Maier
Autor:
Christian Birkner

Allgemeines zu Spitzbergen

Basisdaten
Land:Norwegen
Staatsform:Territorium Norwegens
Hauptstadt:Longyearbyen
Fläche:61.022 km²
Einwohnerzahl:2921 (2007)
Währung:Norwegische Krone
ZeitzoneMitteleuropäische Zeit (UTC +1)

Spitzbergen ist eine von Norwegen verwaltete Inselgruppe im Nordatlantik und Arktischen Ozean. Im norwegischen Sprachgebrauch heißt die Inselgruppe seit dem Inkrafttreten des Spitzbergen-Vertrags 1925 Svalbard („kühle Küste“). Im deutschen Sprachgebrauch ist dieser Name nicht verbreitet, es wird der Name Spitzbergen verwendet, der eigentlich die Hauptinsel Spitzbergen des Archipels bezeichnet.

Die Besiedlung Spitzbergens erfolgte in erster Linie ab etwa 1900 wegen reicher Kohlevorkommen. In neuerer Zeit gilt Spitzbergen als „größtes Labor der Welt“ für Arktisforschung, zu dem auch ein Startplatz für Forschungsraketen gehört (SvalRak). Die Inselgruppe ist gemäß dem Spitzbergen-Vertrag eine demilitarisierte Zone.

Die Inseln liegen nördlich des Polarkreises zwischen 74 und 81 Grad nördlicher Breite sowie zwischen 10 und 35 Grad östlicher Länge. Die größten Inseln sind Spitzbergen (norwegisch Spitsbergen), Nordostland (Nordaustlandet), Barentsøya, Edgeøya und Prinz-Karl-Vorland (Prins Karls Forland). Aber auch kleinere Inseln, wie beispielsweise die südlicher gelegene Bäreninsel (Bjørnøya) und Hopen, das König-Karl-Land im Osten oder aber die im äußersten Nordosten Spitzbergens gelegene Insel Kvitøya zählen dazu. Die Inselgruppe bildet den nordöstlichen Abschluss des Europäischen Nordmeers und den nordwestlichen Abschluss der Barentssee. Im Norden beginnt das Nordpolarmeer. Im Winter kann das Packeis bis zur Bäreninsel reichen.

Die höchste Erhebung der Insel Spitzbergen ist der Newtontoppen, dessen Höhe meist mit 1717 Meter angegeben wird.

Die Küsten der Inseln sind, ähnlich wie die Westküste von Norwegen, stark zerklüftet und von Fjorden durchsetzt. Das Boot ist ein wichtiges Verkehrsmittel, besonders im Sommer, wenn die sumpfige Tundra nicht auf dem Landweg durchquert werden kann. Mehr als 60 Prozent der Landfläche von Spitzbergen ist von Gletschern bedeckt.

(Norwegischer) Hauptort der Inselgruppe ist Longyearbyen auf der Insel Spitzbergen mit ca. 1.800 Einwohnern. Dort befindet sich auch die Universität UNIS. Des Weiteren gibt es die russisch-ukrainische Siedlung Barentsburg mit rund 900 Einwohnern. Ny-Ålesund ist ein norwegisch-internationales Forschungszentrum, in dem zwischen 40 und 100 Forscher tätig sind (abhängig von der Jahreszeit). In Svea arbeiten bis zu 200 Grubenarbeiter, die aber als Pendler dort keinen festen Wohnsitz haben. Eine polnische Forschungsstation am Hornsund zählt acht Bewohner. Die russische Kohlegrube in Pyramiden wurde 1998 stillgelegt, die Siedlung selbst (zu Spitzenzeiten bis zu 1000 Einwohner) wurde im Jahr 2000 aufgegeben. Ebenfalls aufgegeben wurde die ehemalige sowjetische Siedlung Grumant. Insgesamt hat Spitzbergen heute etwa 2700 bis 2900 ständige Einwohner.

Samstag, den 12.6.2010

Standort: Hafen Longyearbyen

Ernst Jäger, Heiner Brunner und Tobias Wenz sind schon am Vortag angereist und haben das Schiff von der Vorcrew übernommen. Peter, Christian und Theo sind mit der Taxe von Gernsheim zum Flughafen Ffm angereist wo uns schon Karl-Friedrich erwartet hat. Da wir Ersatzteile mitnehmen mussten, kam mit viel Wohlwollen der Dame am Checkinschalter nur ein Übergewicht von 12 Kg zustande den wir mit 132 Euro zu bezahlen hatten. Der Flug lief ohne Probleme ab. Wir konnten uns sogar am Flughafen in Oslo noch das erste Bier und einen Snack gönnen. Nach einem Zwischenstopp in Tromsö landeten wir um 20.20 in Longyearbyen. Der Anflug nach Longyearbyen über die schneebedeckten Berge und Fjorde war sehr eindrucksvoll. Am Flughafen musste erst einmal das obligatorische Foto von dem dort ausgestellten Eisbären gemacht werden. Im Reiseführer war zu lesen, das das wahrscheinlich der einzige Eisbär ist den man zu Gesicht bekommen wird. Mit einem Taxi sind wir dann zur Moby Dick gefahren. Wo uns der Rest der Crew schon erwatet hat,

Sonntag, den 13.6.2010

Standort Hafen Longyearbyen

Ein Teil der Mannschaft hat einen Stadtbummel durch Longyearbyen gemacht und danach das Museum besucht. Der andere Teil der Mannschaft hat das Steuerrat notdürftig repariert und das Notruder provisorisch installiert. Da wir an dem gesicherten Pier gelegen haben und ein internationales Frachtschiff erwartet wurde mussten wir den Liegeplatz räumen. Nach drei vergeblichen Versuchen den Anker zu werfen ist uns das beim dritten Mal geglückt. In der Nacht hat der Anker geslippt und die Moby Dick wurde sogar noch an der hinter uns liegenden SY Gedana abgetrieben. Unsere Ankerwache hat aber schnell reagiert und die Yacht wieder an den ursprünglichen Platz zurückgebracht. (50 Meter Kette)

Tagesmenue: Spaghetti mit Hackfleisch-Tomatensoße und Salat:

Wissenswertes zu Longyearbyen: Longyearbyen ist der größte Ort und das Verwaltungszentrum der zu Norwegen gehörigen Inselgruppe Spitzbergen (Norwegisch: Svalbard) im arktischen Eismeer und einer der nördlichsten Orte der Welt. Es liegt auf der gleichnamigen Hauptinsel Spitzbergen. Longyearbyen wurde 1906 von dem US-amerikanischen Unternehmer John Munroe Longyear als Bergarbeiterstadt gegründet. 1943 wurde der Ort von der deutschen Wehrmacht zerstört und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut.

Montag, den 14.6.2010

Longyearbyen - Colesbukta

Nach dem Peter sich beim Sysselmanen angemeldet hat und dir restlichen Einkäufe noch getätigt wurden konnten wir um 13.30 den Anker lichten und Longyearbyen verlassen. Sofort nach dem Ablegen werden die Segel gesetzt (Bs, Gu, Gr). Um 18.15. haben wir dann Colesbukta erreicht und auf 78 07,2 Grad Nord und 14 59,8 Grad Ost geankert.

Tagesstrecke 27 Sm (0,5 Motor, 26,5 Segel)

Tagesmenue: Red Snapperfilet auf Gemüsebett mit Pellkartofeln und Salat

Wissenswertes zu Colesbukta: Die alte Siedlung Celesbukta diente ausschließlich der Verschiffung der in Grumantbyen bis 1962 von den Russen abgebauten Kohle. Grumantbyen war in den 50er Jahren mit 1.000 Einwohnern die größte Siedlung in Spitzbergen.

Dienstag, den 15.6.2010

Colesbukta – Eidembukta

Nach einem guten Frühstück wurde das Beiboot ausgesetzt und die alte verlassene Kohleverladestation der Russen ausgiebig besichtigt.

Um 12.30 wurde der Anker gelichtet und die Fahrt ging in Richtung der Eidembukta. Gegen Abend haben wir dann diese Bucht an dem Eidembreen angelaufen und geankert (40 m Kette). Ernst und Tobias haben sich mit dem Schlauchboot ausgebootet und einen ausgiebigen Landgang unternommen. Danach haben wir auf Deck die Mitternachtssonne und die Gletscherwelt bewundert.

Tagesstrecke 35,6 sm

Tagesmenue: Krautfleclerl

Mittwoch den 16.6.2010

Eidembukta - Blombstrandbreen

Nach dem gewohnten opulenten Frühstück ging es um 10.10 Anker auf und es folgte eine wunderschöne Fahrt durch den Forlandsundet (Sund zwischen Prins Karls Forland und Oscar II Land). Leider haben sich in der Richards Laguna (Nordzipfel von Prins Karls Forland) keine Walrösser blicken lassen. Um 21.00 Uhr haben wir dann die Gletscherkante des Blomstrandpreen erreicht. Wir ankerten zwischen den Inseln Blomstrandhalvøya und Breøyane. Pos. 79 0,02 N, 17 ,75 E.

Tagesstrecke 57,7 sm

Tagesmenue: gebratene Lachs-Steaks mit Risotto.

Donnerstag den 17.6.2010

Blomstrandbreen – Ny Alesund

Um 9.30 hieß es wieder Anker auf für die kurze Stecke nach Ny Alesund. Zuvor gab es aber noch eine Film- und Fotosafarie vor dem Gletscher. Auf dem Weg nach Ny Alseund begegnete uns der Zweimastschoner Noorderlicht mit dem Rolf Stange unterwegs war. Vor dem Anlegen in Ny Alesund hat unser Smut Knäckebrot mit geräuchertem Lachs mit Honigsenf, dazu einen 20 Jahre alten Jonny Walker gekühlt mit 20.000 Jahre altem Eis vom Blomstrandsbreen gereicht. Dazu gab es auch noch blöde Sprüche. Um 14.45 konnten wir an der Peer von Ny Alesund festmachen und kurz darauf an den Schwimmsteg verholen. Die sehr nette Hafenmeisterin hat Tobias mit ihrem Auto die Duschmöglichkeiten gezeigt. Der Leiter der Alfred Wegner Station der Schweizer Sebastian Barault kam auch sofort an die Moby Dick gefahren und uns anzubieten die Koldeway Station (Carl Koldeway leitete 1868 die erste deutsche Polarexpedition) des Alfred Wegner Institutes zu besuchen. Nach einem Rundgang durch Ny Alesund auch zu dem Postamt erläuterte uns Sebastian die Station und die umliegenden Institute um uns dann dem Österreicher Christian Konrad zu übergeben der uns ausführlich über die Station und seine Tätigkeit informierte. Am Abend nach dem die Mannschaft sich ausgiebig geduscht hat besuchten uns beide auf der Moby Dick. Sebastian hat seine zwei Huskies mitgebracht die sich an Deck der Moby Dick wohl gefühlt haben.

Tagesmenue: Risi-bisi und Tomatensalat

Tagesstrecke 10,1 sm.

Wissenswertes über Ny Alesund:

Ny-Ålesund ist ein kleiner Ort auf der Insel Spitzbergen im norwegischen Verwaltungsbezirk Svalbard. Er ist eine der nördlichsten Siedlungen der Welt. Hier leben zwischen rund 30 Personen im Winter und etwa 120 Personen im Sommer. Da es keine ausgebauten Wege zwischen den Orten auf Spitzbergen gibt, erfolgt die Versorgung entweder über den Luftweg oder in der eisfreien Zeit per Schiff. Auch per Schneemobil ist der Ort von Longyearbyen aus zu erreichen. Ny-Ålesund besitzt das nördlichste Postamt der Welt. Das erste Gebäude wurde im Jahr 1901 von einer privaten Steinkohlegesellschaft errichtet, der Ort wurde 1916 gegründet. Die private Kohleförderung wurde 1929 mangels Rentabilität zunächst wieder eingestellt und ab 1945 wurde der Steinkohlebergbau unter staatlicher Leitung wieder aufgenommen. Nach einem Grubenunglück im Jahr 1963 wurde er endgültig eingestellt. Zu dieser Zeit lebten rund 200 Personen in dem Ort, der nach dem Ende der Kohleförderung aufgegeben werden sollte. Jedoch kamen schnell Planungen auf, die vorsahen die vorhandenen Gebäude für eine Polarforschungsstation zu nutzen. Die erste Forschungsstation wurde auf Beschluss der norwegischen Regierung 1968 eröffnet. Seitdem entwickelte sich Ny-Ålesund zu einem internationalen Forschungszentrum.

Freitag, den 18.6.2010

Ny Alesund – Tinyrebreen (Krossfjorden)

Um 11.15 nach dem wir die SY Pagan begrüßt hatten mussten wir nach dem wir noch Wasser nachgebunkert hatten leider Ny Alesund wieder verlassen. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir Peirsonhamna auf der ein arktisbegeisteter Engländer Ernest Mansfiled 1910 bis 1920 versucht hat mit großem Aufwand Mamor abzubauen. Die Überreste dieses kläglich gescheiteten Versuches (der Mamor hatte viele Risse und war damit wertlos) wurden von uns ausgiebig betrachtet und fotografiert. Nach dem Einbooten führte uns der Weg weiter hinein in den Krossfjorden zuerst zu dem Fjortendejulibukta an dem wir die Gletscherkante abgefahren sind. Weiter ging es in den Tinayrebukta zum dem Tinayrebreen der auf der nördlichen Seite mit bis zu 1025 Meter hohen schneebedeckten Bergen gesäumt war. Hier machten wir Bekanntschaft mit einer Robbe die sich auf einer Eisscholle geaalt hat. Um 20.40 wurde der Anker mit 40 m Kette ausgelegt. Abends bei herrlichem Sonnenschein beobachten wir noch Rentiere.

Tagesmenue: Uncle Bens Reis mit Oriental sweet & sour Ananas mit Tomatensoße

Tagesstrecke 26,5 sm

Samstag den 19.6.2010

Tinayrebukta - Engelsbukta

Um 9,30 hieß es wieder Anker auf Ziel war heute unser nördlichster Punkt der gesamten Reise der Lilliehöökfjorden mit dem riesigen Lilliehöökbreen. Auf dem Weg dorthin mussten wir zahlreichen Eisschollen ausweichen bis wir zur Packeisgrenze ca. 3 sm bis zur Gletscherkante uns vorgearbeitet hatten. 79 184 Nord, 11 37,1 Ost. Nachdem viele Fotos geschossen wurden ging es weiter nach Signehamna (Bucht im Lilliehöökfjorden). Dort wurde ein Teil der Mannschaft um 13.30 ausgebootet um zu Fuß die alte Seewetterstation des Deutschen Reiches zu besuchen. Leider wurde diese bedingt durch den noch liegenden Schnee nicht gefunden. Trotzdem war der vierstündige Fußmarsch durch das Albert I Land sehr interessant. Um 17.30 ging es dann durch die vielen Eisschollen in Zickzackkurs wieder südlich in den Forlandsundet nach Engelsbukta. Zum Abendessen haben wir das Boot treiben lassen. Um 23.15 haben wir dann die Bucht 78 50,89 Nord 11 49,31 E am Brøggerhalvøya erreicht.

Tagesstrecke 40,7 sm.

Tagesmenue: Schweinemedaillons mit Nudeln und Tomatensoße und Weisskrautsalat

Wissenswertes zur Engelsbukta:

Wie der Name verrät (Englische Bucht), hatten englische Walfänger im 17. Jahrhundert in der Engelsbukta eine Basis. Reste eines Speckofens und eines Grabes sind auf der Nordseite der Bucht noch zu sehen.

Sonntag den 20.6.2010

Engelsbukta - Barentsburg

Um 10.00 haben wir die Bucht verlassen um die russische Bergbausiedlung in Barentsburg zu besuchen. Heute haben wir zum ersten Mal das neue Vorwindsegel den Genaker ausprobiert. Mit bis zu 5 Knoten fahrt zog uns dieses Segel gen Süden. Leider war uns der Wettergott nicht sehr hold. Nach einer sonnigen und ruhigen Fahrt durch den Forlandsund mit den weisen Bergen auf beiden Seiten zog bei der Einfahrt in den Isfjorden ein Sturm auf. Bei Windstärken von bis zu 6/7 Beaufort mit Gegenwind war die Reise sehr erschwerlich. So konnten wir erst um 23.20 Barentsburg im Grönfjorden erreichen und dort ankern 78 02,9 N, 14 12,753 E.

Tagesmenue: Kjott-Kaker in brun saus mit Fussilinudeln mit sauer Gurken und rote Beete

Tagesstrecke: 63,5 sm (21,7 unter Segel, 41,8 unter Motor)

Montag, den 21.6.2010

Barentsburg - Colsesbukta

Um 9.24 Anker auf und an die Pier von Barentsburg. Der Hafenmeister erlaubte uns bis 13.30 hier anzulegen. Danach besuchten wir die russische Bergbausiedlung Barentsburg. Im Hotel mit dem angeschlossenen Souvenierladen haben wir reichlich Mitbringsel eingekauft und uns anschließen in der Bar ein Getränk gegönnt. Um 13.30 haben wir mit dem eigentlichen Ziel Longyearbyen abgelegt. Leider mussten wir die Fahrt bei Windstärke NE 7-8 und See 6 abrechen da wir unter Maschine kaum Fahrt gemacht haben. So wurde kurz entschlossen die Bucht von Colesbukta wieder angelaufen um hier eine Wetterbesserung abzuwarten.

Da uns für den Genaker noch ein entsprechendes Fall gefehlt hat, wurde Tobias mit dem Bootsmannstuhl in den Mast gezogen um ein zusätzliches Fall einzuscheren.

Nach dem sich der Wind fast gelegt hat, haben wir um 23.40 einen erneuten Versuch unternommen Longyearbyen zu erreichen.

Tagesmenue: Restbestände Bällchen mit Spaghetti. Tobias machte Nachtisch: gezuckerte Apfelschnitze.

Tagesstrecke 29,1 sm

Wissenswertes über Barentsburg:

Barentsburg (russisch Баренцбург) ist eine russische Polarstation und Bergarbeitersiedlung auf Spitzbergen am Eisfjord bei 78° 4' Nord und 14° 13' Ost. Sie wurde 1932 gegründet und ist nach Longyearbyen der zweitgrößte Ort auf der Insel. Sie wird hauptsächlich von russischen und ukrainischen Bergarbeitern bewohnt, die für das russische Unternehmen Trust Arktikugol (Арктикуголь) im Kohlebergbau arbeiten. Der Abstand der Siedlungen beträgt etwa 55 Kilometer. Die beiden Siedlungen sind nicht durch befestigte Straßen verbunden. Im Sommer verbinden Schiff oder Helikopter die Orte, im Winter Schneemobile oder Hundeschlitten. Im Jahr 2006 kam es in der von Trust Arktikugol betriebenen Mine zu einem schwelenden Feuer, das zwar wieder gelöscht werden konnte, aber zu Spekulationen über die Sicherheit der Einrichtungen führte. Die Bedeutung des Tourismus nimmt zu, da der Kohleabbau immer unrentabler wird. Im Frühling und im Herbst kann man den Ort mit Schneemobilen touristisch erkunden. Allerdings verirren sich nur zirka 20 Touristen im Monat in die Siedlung. Übernachtungen gibt es quasi nur von Besuchern des Bergbauunternehmen. Russland unterhält ein Konsulat in Barentsburg. Insgesamt wird die Bedeutung Barentsburgs für die Russen immer geringer. Hatte der Ort in den 1990er Jahren noch zwischen 1.100 und 1.450 Einwohner, waren es 2002 noch 900 Einwohner, deren Zahl bis Anfang 2010 auf nur noch 400 Einwohner sank.

Dienstag, den 22.6.2010

Colesbukta – Longyearbyen

Während der Fahrt nach Longyearbyen frischte der Wind schnell wieder auf. Um 1.40 haben wir dann am Schwimmsteg in Longyearbyen festgemacht. Wetty und Rolf Stange sind zu uns an Bord gekommen und Tobias hat seine Sachen gepackt mit dem Ziel es zu versuchen noch mit uns bis nach Tromsö zu segeln. Leider hat da die Fluggesellschaft nicht ganz mitgespielt. Da Wetty ein neues Steuerrad mitgebracht hatte wurde dieses von Peter sofort installiert. Der Rest der Mannschaft hat dann den örtlichen Supermarkt gestürmt um den Proviant für die restliche Reise zu kaufen. Dabei wurde das uns zustehende Kontingent an Alkoholika ausgeschöpft (Nur mit Nachweis der Bordkarte kann man Bier und Hochprozentiges kaufen; Wein ist frei). Auch Wetty hat für die nachfolgende Crew zoll- und steuerfrei eingekauft. Am Abend sind wir dann gemeinsam in das Restaurant Kroa gegangen.

Mittwoch, den 23.6.2010

Longyearbyen – Bellsund / Rechenfjord

Nach dem Frühstück um 7.00 verholen wir an die Tankstelle um das Boot aufzutanken. Nach dem sich herausgestellt hat das nur bares wahres ist musste Christian noch einmal nach Longyearbyen laufen um bei der Bank die NOKers zu holen. Leider mussten wir uns leider von Tobias verabschieden. Um 10.00 Uhr haben wir dann in Richtung Belsund abgelegt. Kap Martin haben wir dann um 18.40 erreicht und unseren Ankerplatz im Rechenfjord am Recherchebreen um 21.40. Am Ankerplatz ragte der 1.205 Meter hohe Berzeliustinden empor. Unser umgeschäkelte Anker hat mit 30 Meter Kette wieder sofort gehalten (77° 29,46 N; 14° 33,55 E).

Tagesstrecke 70 sm

Tagesmenue: Schweinefilet mit Boillonkartoffeln und Endiviensalat

Donnerstag, den 24.6.2010

Rechenfjord – Van Meidenbuchta

Nach einer ausgiebigen Nachtruhe und einem guten Frühstück geht es um 11.40 Anker auf um den nahegelegenden Keulenfjord zu erreichen. Vorbei am Renardbreen an dem Rolf schon Eisbären gesehen hat ging es durch zu unserem Ankerplatz im van Keulenfjord am Kap Toscana. Unter der sehr kundigen Leitung von Rolf haben wir dann einen größeren Landgang unternommen. Rolf hat alle noch so doofen Fragen sachkundig beantwortet egal ob es um Flora, Fauna, Gesteine oder Geschichte von Spitzbergen ging. An alten Walfängerbooten ging es dann zu den angehäuften Walknochen. Die Walfänger haben Anfang des letzten Jahrhunderts im großen Umfang Walfang betrieben und die Knochen alle hier entsorgt.

Nach dem die Mannschaft wieder an Bord war ging es um 17.30 weiter durch den Mariasundet an der Insel Akseløya auf der Seite des van Mijenfjorden vorbei in den Akselsundet in den Fridtjorhamna der als eigentlicher Ankerplatz vorgesehen war. Leider machte und sie dichte Eislage einen Strich durch die Rechnung so dass wir zurück in den Bellsund fahren mussten um in der Bucht van Muyenbukta um 21.50 zu ankern (77º 45,97 N; 14º 05,35 E).

Tagesstrecke 31,3 sm

Tagesmenue: Red Snapperfilet auf Gemüsebett mit Salzkartoffeln

Freitag, den 25.6.2010

Van Meidenbuchta – Hornsund (Danoy Sund)

Heute wollen wir wieder eine längere Strecke in den Hornsund zurücklegen. Daher wird bereits um 5.30 der Anker gelichtet. Gefrühstückt wird während der Fahrt. Da der Wind günstig steht wird gleich der neue Genaker an dem neuen Fall ausprobiert. Der Genaker lässt sich wunderbar fahren. Vorbei an dem Wedel Jarlsbergland erreichen wir am späten Nachmittag den Hornsund. Eigentlich wollen wir der dort am Hansbreen ansässigen polnischen Forschungsstation einen Besuch abstatten. Leider teilen die Polen per Funk mit, dass unser Besuch unerwünscht ist. Wir fahren daher weiter in den Hornsund in den Samarinvägen mit dem Samarinbreen und weiter zu dem Chomjakovbreen. Leider können wir wegen der Eislage den hinten liegenden Svalisbreen und Hornbreen nicht erreichen. Auch unsere angepeilte Ankerbucht ist wegen dem Treibeis nicht sicher genug, so dass wir nördlich vom Hornsund im Dunøsundet um 22.00 vor Anker gegangen sind.

Tagesstrecke 66,2 sm

Tagesmenue: Geschnetzeltes mit Reis und Salat

Samstag, den 26.6.2010

Dunøsundet - Auf See 76 18,4 N 14 21 E (23.00 Uhr)

Heute müssen wir leider Abschied von Spitzbergen nehmen. Um 9.30 starten wir in Richtung Bäreninsel. Da sich auf dem direkten Weg eine große Eisbarriere liegt, müssen wir erst ca. 25 sm in den Westen fahren um dann am Rande der Treibeisfelder uns Richtung Süden zu hangeln. Nach anfänglich schwachem Wind nimmt der Wind immer weiter zu um in Böen bis zu 8 Beaufort zu erreichen. Da auch teilweise hohe Kreuzwellen auftreten reiten wir dem Teufel ein Ohr ab. Das hat allerdings zur Folge, dass über 50% der Crew mehr oder weniger an Seekrankheit leidet und quer im Saloon und im Deckshaus liegen. Es bleiben nur noch drei bis 4 Segler die das Schiff in schwerer See steuern müssen. Nicht so ganz einfach bei diesem Wetter. Am schlimmsten sind die immer wieder übergehenden Brecher die auch durch undichte Stellen im Boot ihren Weg ins innere finden und einige Kojen unbrauchbar machen. Insbesonders die Mittschiffskojen an Steuerbord sind davon betroffen. Auch für das Steuern der Moby Dick sind Kräfte zehrende Anstrengungen nötig. Um 24.00 haben wir eine Position von 76º 18,4 N; 14º 21 E erreicht. An Essen ist momentan nicht zu denken. Daher gab es bis Sonntag Abend nichts mehr zu essen, keinen Schluck oder Bissen. Außer die Hartgesottenen diese machten sich einen Becher Brühe oder gossen einen Becher Nudeln auf.

Tagesstrecke 51,5 (24,7 Segel, 26,8 Motor)

Tagemenue vor dem großen Sturm um 18.40 beigedreht: Kjott Kaker in brun saus mit Nudeln

Sonntag den 27.6.2010

Auf See - Bäreninsel Kap Kore

Endlich schält sich am frühen Abend die Bäreninsel aus dem Dunst hervor. Um 21.50 können wir an der südlichen Westküste im Kap Kore an einem Vogelfelsen unseren Anker werfen. Der gesamten Crew geht es gleich wieder besser, so dass erst einmal ein ausgiebiges Essen angesagt ist.

Tagesstrecke 137,2 sm (160,9 sm Segel; 0,80 Motor)

Tagesmenue um Mitternacht: Lachssteak gebraten mit Risibisi

Montag, den 28.6.2010

Kap Kore – Auf See

Nach dem die Crew sich nach der anstrengenden Reise ausgiebig ausgeschlafen hat wollen wir die Ostküste anfahren um Rolf das ausbooten zu ermöglichen. Um 12.00 geht es in Richtung des Südkaps Stappen das wegen des Naturschutzgebietes nur in einem Abstand von 1 sm passiert werden kann. Am Südkap mussten wir feststellen, dass der Wind auf der Ostseite noch so stark ist, dass ein Anlanden unmöglich ist. Darauf hin kehren wir um. In der Nähe unseres alten Ankerplatzes finden wir eine Stelle an dem wir Rolf ausbooten können. Mit einem mindestens 40 Kg schweren Rücksack, Proviantbeutel, Kameratasche, Gewehr usw. wird Rolf an Land abgesetzt. Ein Teil der Mannschaft möchte auch den Boden der Bäreninsel betreten und wird durch einen Canyen am Land abgesetzt. Dabei sind klettertechnische Aktivitäten gefordert um den steilen Hang hinauf zu klimmen. Ein letzter Landausflug mit vielen Erläuterungen von Rolf findet bei allen Anklang. Die Vegetation ist schon etwas reichlicher wie auf Spitzbergen. Nach einem letzten Umtrunk verabschieden wir und von Rolf und machen uns nach einer erschwerlichen Kletterpartie wieder zurück zur Moby Dick. Nach einem ausgiebigen Essen machen wir uns um 23.40 auf den Weg nach Tromsö.

Tagesstrecke 15,4 sm

Tagesmenue: Kaker mit Bandnudeln und Gelbe Rüben- und Lauchgemüse

Dienstag den 29.6.2010

Auf See - Abends 71 43,4 N 19 30,8 E

Jetzt liegt die größte zu bewältigende Strecke vor uns. Der noch tags zuvor heftige Wind ist eingeschlafen so dass wir unter Motor den Weg antreten müssen. Die Wacheinteilung erfolgt nach Plan (von 20.00 bis 8.00 jeweils 3 Stunden und von 8.00 bis 20.00 jeweils 4 Stunden). Delphine bzw. Tümmler begleiten kommen uns oft in Schulen besuchen. Auch die Fontänen von Walen sind zu sehen.

118,6 sm (5,5 Segel, 113,1 Motor)

Tagesmenue: Es gab ein „Einhandmenue“ d.h. mit der linken Hand jonglierte man ein Schüsselchen mit zuerst Reis und Uncle Bens Soße und versuchte dann das mit einer Gabel in der rechten Hand reinzuschaufeln.

Mittwoch, den 30.6.2010

Auf See – Grumfjorden

Nach dem doch noch einige Seemeilen gesegelt werden konnten (Genua, Fock, Besan) erreichen wir am späten Nachmittag das Festland von Nordnorwegen. Im Grunnfjorden versuchen wir unser Anglerglück allerdings erfolglos so dass wir uns später in den hinteren Teil des Fjords zum ankern verholen. Eine schöne Ankerbucht zwischen Ringvassoya und Reinoya mit den Orten Langneset, Grotroll und Labukta. Lange sitzen wir noch an Deck um diese idyllische Landschaft zu genießen. Die ersten Bäume nach Spitzbergen sind eine Wohltat für die Augen.

84,4 sm (76,7 Segel, 7,7 Motor)

Tagesmenue: Joka Kaker mit Fusili und Zwiebel-Knofi-Tomatengemüse

Donnerstag den 1.7.2010

Grumfjorden – Tromsö

Um 7.45 wird zum letzten Mal der Anker aufgeholt um nach Tromsö zu gelangen. Durch die bildschönen Fjorde mit den vielen bunten Ferienhäusern links und rechts an dem Ufer erreichen wir um 14.10 Tromsö. An der zuerst angefahrenen Tankstelle schon wieder das Dilemma das nur bares wahres ist. Nach dem die Crew zusammen gelegt hat können wir wieder auftanken. Danach suchen wir uns im Hafen von Tromsö den endgültigen Liegeplatz. Überhaupt nicht so einfach da alle Schwimmstege besetzt sind und der Hafenmeister uns zweimal von einem Liegeplatz vertreibt können wir endlich am Kai 11 festmachen. Nach dem wir die Stadt ein wenig erkundet haben kommt die norwegische Ärztin Mette an Bord um uns zu begrüßen. Sie ist mit der Vorcrew einen Teil der Reise mitgesegelt. Am Abend gehen wir in das Restaurant Steakers. Leider ist das Preis- / Leistungsverhältnis nicht angemessen. Was auf der Speisekarte nach einer Fischplatte ausgesehen hat, ist in der Tag eine Fischsuppe mit Muscheln, Fischstücken, Krabben, Kartoffeln und Gemüse. Für ca. 56 Euro pro Person ein doch ernüchterndes Essen.

Tagesstrecke 34,7 sm

Freitag den 2.7.2010

Tromsö

Heute teilen wir uns auf. Der Teil der Crew die bereits Tromsö kennt ist bereit das Schiff zu reinigen, der andere Teil macht den Besichtungsteil. Mit dem Taxi geht es zur in der Nähe der Universität gelegenen Planetarium in der um 14.30 eine Filmvorführung über die Sonne und dem Nordlicht erfolgt. Danach geht es mit dem Bus um Tromsö herum wieder in die Stadtmitte. In der Fußgängerzone ist halb Tromsö gemischt mit Gästen von Kreuzfahrtschiffen unterwegs. Ein Besuch der Eismeerkathetrale schließt das Besuchsprogramm ab. Am Abend begrüßen wir die Nachfolgecrew mit Ernst Scholtz die die Nacht in einem Hotel verbringen. Peter hat für den Abend ca. 3 Kg Krabben hier Rekker genannt und Baquettes besorgt.

Wissenswertes über Tromsö: Tromsø?/i [ˈtrumsø] (samisch: Romsa) ist mit 67.305 Einwohnern (1. Januar 2010) die größte Stadt im Norden Norwegens und Hauptstadt der Provinz (Fylke) Troms. Der wichtigste Arbeitgeber ist das Universitätsklinikum in Nord-Norwegen (UNN) mit etwa 4.500 Angestellten. Weiter gibt es die Universität Tromsø, die Norwegische Fischereihochschule, das „Polarmiljøsenter“, die Provinzregierung von Troms sowie die Mack-Brauerei.

Samstag den 3.7.2010

Tromsö - Deutschland

Nach dem Ernst und Heiner schon früh am Morgen zum Flughafen mussten wurde der Rest der Crew bis auf Wetty um 7.00 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen gebracht. Eine Besonderheit in Tromsö ist das weit verbreitete Tunnelsystem. Die Einfahrt sieht aus wie der Eingang zu einer Tiefgarage. Danach geht es mehrere Kilometer durch ein nur grob herausgehauenes Tunnelsystem in dem sogar ein Kreisverkehr integriert ist. Pünktlich um 8.20 hebt der Flieger in Richtung Oslo ab. Nach einem vierstündigen Aufenthalt am Osloer Flughafen erreichen wir um 16.20 den Airport von Frankfurt. Kurz vor der Landung teilt uns der norwegische Pilot das erste Tor der Deutschen Mannschaft gegen Argentinien mit.

Fazit Eine phantastische Reise mit vielen landschaftlichen Höhepunkten. Dazu gehörte auch die ausgezeichnete Verpflegung. Zwischen dem ausgiebigen Frühstück und dem Abendessen gab es ein Snack auf Kräcke oder Salzcrackers mit Krabbensalt, Lachs mit Honig Senf (wir verbrauchten 2 komplette geräucherte Lachse) Heringsalat Hausfrauen Art, ital. Salat, Ölsardinen und bei schwerer See Packerlsuppen oder aufgegossene Nudeltassen. Dabei kamen lediglich die Kaker und die Erbsen aus der Dose den Rest hat Heiner alles frisch gemacht.

Meilen: Logstand bei Übernahme der Moby Dick 61.647 sm Logstand nach Ender der Fahrt 62.558 sm Zurückgelegte Strecke nach Logstand: 911 sm Da das Log während der Reise von Spitzbergen nach Tromsö um 2 sm zu wenig angezeigt hat, ist eine tatsächlich zurückgelegte Strecke von über 1.000 sm wahrscheinlich.

Motorstunden: 153